- Ueli Hostettler

Aktuelle Herausforderungen im Schweizer Strafvollzug - Lebensende im Gefängnis

Auch im Gefängnis sterben Leute. Jedoch geschieht das unter den speziellen Bedingungen des Strafvollzugs. Ueli Hostettler beschreibt Situationen, in denen Insassen ihrem Lebensende nahe kommen und schliesslich während ihrer Haft sterben. Er zeigt auf, welche Herausforderungen dadurch auf Institutionen wie auch weitere beteiligte Personen zukommen, wie diese mit der Situation umgehen und welche rechtlichen Rahmenbedingungen bestehen. Dabei geht er von den Perspektiven der Gefangenen und Mitarbeitenden im geschlossenen Vollzug aus. Grundlage des Vortrags sind die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt «Lebensende im Gefängnis: Rechtlicher Kontext, Institutionen und Akteure», finanziert durch den Schweizerischen Nationalfonds. Basierend auf dieser Studie zeigt Hostettler, welche Lösungsansätze er in der Praxis angetroffen hat, und diskutiert, wo in unseren Gefängnissen noch Entwicklungspotential besteht.

Fotografische Erkundungen bei den Flüchtlingen des Süd-Kaukasus - Jenseits der Grenzen

Kriegerische Auseinandersetzungen kreieren Flüchtlinge. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den Konflikten, die sich in der Folge ereigneten, flüchteten Tausende von Menschen innerhalb des Süd-Kausasus. Von September 2014 bis Februar 2015 reiste Jan Zychlinski durch Armenien, Georgien und Aserbaidschan sowie in die international nicht anerkannte Republik Berg Karabach und dokumentierte Schicksale der dortigen Flüchtlinge. Entstanden ist eine fotografische Dokumentation, in die Zychlinski im Ethnologischen Café einen Einblick gibt. Michèle Dick kommentiert aus ethnologischer Perspektive.

Eine filmische Reise nach Brasilien - Sommer-Special: Geschichten der Sehnsucht

Dieser Sommerabend steht im Zeichen Brasiliens und der Sehnsucht, welche eng mit dem Land verbunden ist. Erst zeigen wir den Film „Saudade – Brazilian Tales of Longing“. Sonja Schenkel, die Filmemacherin, nimmt uns mit auf eine Reise von Europa nach Brasilien. Wir folgen Seeleuten, die auf einem Containerschiff nach Brasilien unterwegs sind. Wir begegnen Nonnen in einem Kloster in Rio de Janeiro, die abgeschnitten von der Aussenwelt ihr eigenes Gefühl der Sehnsucht entwickeln. Und wir lauschen traditionellen Dichtern aus dem Nordosten Brasiliens. Im Anschluss folgt eine Lesung ebendieser Gedichte, der sogenannten „Cordel“. Der Ethnologische Verein offeriert einen Apéro.

Spannungen um Boliviens Kokabauern - Koka ist nicht Kokain

Während westliche Nationen darin das Rohprodukt zur Drogenherstellung sehen, ist für die Bevölkerung der Anden Koka ein integraler Bestandteil ihres Alltags, ihrer Religion, und ihrer Identität. In Bolivien wird Koka seit Jahrhunderten angebaut. Diese Kokablätter sind legal und werden zum Kauen, als Medizin und für diverse Rituale eingesetzt.! Wie erleben die Kokabauern selbst die Spannungen zwischen Tradition und Drogenmarkt, die auf sie projiziert werden? Und was ermöglicht ihnen die „legale Koka“? Alessandra Pellegrini gibt einen Einblick in den Kokaanbau der Yungas Boliviens und zeigt, wie sich Kokabauern neu in der bolivianischen Gesellschaft positionieren.